Großeinsatz mit 80 Rettungskräften in Meppen beendet - Keine Jugendlichen in der Ems gefunden
An der Emsbrücke in Meppen haben Taucher aus dem gesamten Emsland Samstagmorgen nach zwei Jugendlichen gesucht. Die Meldung, sie seien ins Wasser gesprungen oder gefallen, stellte sich am Vormittag als vermutlich falsch heraus. Der Einsatz der Taucher dauerte bis zum Mittag an.
Die Situation war zunächst unübersichtlich. Um kurz nach sieben Uhr morgens war nach Auskunft der Polizei ein 22 Jahre alter Meppener von einer durchfeierten Nacht im sogenannten Bermudadreieck, also Meppens Kneipenviertel nach Hause gekommen und hatte seinen Vater geweckt. Er war komplett durchnässt und gab an, von der Emsbrücke in die Ems gefallen oder gesprungen zu sein. Erst an der Einmündung des Dortmund-Ems-Kanals etwa 200 Meter weiter flussabwärts kam er demnach wieder an Land. Das Problem: Der alkoholisierte Mann glaubte, nicht alleine gewesen zu sein. Ein oder zwei seiner nächtlichen Begleiter könnten wohl ebenfalls ins Wasser geraten sein.
Die daraufhin alarmierten Rettungskräfte setzten eine an Personal stetig zunehmende Hilfsaktion in Gang. Feuerwehrtauchergruppen aus Meppen, Haren, Haselünne und Papenburg sowie von der DLRG Lingen und Meppen rückten an und begannen zu tauchen. Dazu kamen ein Sonarboot, das Deutsche Rote Kreuz mit seinem Betreuungszug, die DRK-Rettung, ein Rettungswagen der DLRG und der Leitende Notarzt des Landkreises Emsland. "Insgesamt sind rund 80 Personen vor Ort", berichtete Einsatzleiter Norbert Kohnen von der Meppener Feuerwehr. Meter für Meter suchten sie die Ems ab - bis kurz vor Mittag ohne Ergebnis.
Die Polizei Meppen suchte derweil den Auslöser der Suchaktion zur Befragung auf und er gab zwei Namen derjenigen an, die bei ihm gewesen sein sollten. "Wir haben die beiden Personen wohlbehalten zu Hause angetroffen", berichtete ein Sprecher der Polizei. Außerdem sei der junge Mann, der den Einsatz ausgelöst habe, stark alkoholisiert gewesen und habe beim Wassersturz seine Brille verloren. Nach einiger Bedenkzeit sei er sich nicht mehr sicher gewesen, ob überhaupt jemand bei ihm gewesen sei.
Einsatzleiter Norbert Kohnen teilte um 11.30 Uhr mit, die Einsatzkräfte würden sicherheitshalber noch einmal den Abschnitt zwischen Emsbrücke und Einmündung des Kanals abtauchen. Wenn doch jemand ins Wasser geraten sein sollte, habe man zumindest alles abgesucht. Am Mittag wurde der Einsatz schließlich beendet.
Wenn der Einsatz insgesamt auch glimpflich, also ohne Personenschaden enden sollte, so könnte dennoch die Frage aufkommen, wer am Ende für den Einsatz bezahlen muss.