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Fahrzeug kann gemietet werden - Papenburger Feuerwehrleute sanieren historischen VW Bus T1

Die Freunde und Förderer der freiwilligen Feuerwehr Obenende haben ein Kultfahrzeug aus Wolfsburg saniert. Nun kann der Bulli auch gemietet werden.

Der Benzingeruch macht sich vor dem Obenender Feuerwehrhaus breit. Mehrere Alterskameraden hatten sich dort getroffen, um ihrem ehemaligen Einsatzleitwagen wieder im neuen Glanz zu sehen. Auch das Geräusch des im Heck befindlichen Motors ist unüberhörbar. Blickt man auf das Tachometer, so werden dort rund 67.000 Kilometer angezeigt - bei einem VW Bus T1 aus dem Jahr 1966.

"Dieses Fahrzeug zu fahren, ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Man muss es pflegen und auch das Fahren ist gar nicht so einfach", sagt der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Josef Brune. Außerdem müsse es mit verbleitem Benzin betankt werden und längere Fahrten seien aufgrund des hohen Alters nicht empfehlenswert.

Fast wäre das Obenender Schätzchen nach Brunes Worten in der Schrottpresse gelandet. "Das war wirklich purer Zufall und unser T1 befand sich damals in einem katastrophalen Zustand", erinnert sich Brune.

Für diese außergewöhnliche Rettungsaktion formierten sich im Jahr 1998 zehn Kameraden. Jeder machte demnach 100 Deutsche Mark locker. Das ehemalige Einsatzfahrzeug wurde dann restauriert und sogar in der Feuerwehrchronik anlässlich des silbernen Jubiläums der Obenender Wehr veröffentlicht. Doch dann geriet es in Vergessenheit. Da es im Feuerwehrgebäude keinen Platz gab, wurde das rot-weiße Fahrzeug anderenorts untergestellt.

Der Lebenslauf des Fahrzeuges reicht bis ins Jahr 1966 zurück. Denn als erster Halter war die ehemalige Tischlerei Busch eingetragen, die damals am Splitting ihre Werkstatt hatte. Im Jahr 1970 wurde der Bulli in den damaligen Feuerlöschverband Papenburg-Bokel bis 1983 als Einsatzleitwagen übernommen. Was danach geschah, ist nicht zweifelsfrei geklärt.

Vor drei Jahren folgte innerhalb des Fördervereins der Beschluss, den T1 zu restaurieren. Entstauben allein reichte natürlich nicht. Viel Zeit und Energie wurden in den Motor und die Elektrik gesteckt. Einen Dank richten die Verantwortlichen in diesem Zusammenhang an das Autohaus Schwarte, das Halle und Werkstatt zur Verfügung stellte.

Dann kam man auf die Idee, gegen eine entsprechende Spende oder eine Fördermitgliedschaft kleinere Fahrten mit dem historischen Einsatzleitwagen anzubieten. "Das kann mal ein Geburtstag oder auch eine Hochzeitsfahrt sein", sagt Brune. Dabei macht er jedoch auch deutlich, dass der Einsatzradius doch sehr beschränkt ist und maximal 50 Kilometer betragen kann.

Eine Herzensangelegenheit war und ist das Schätzchen besonders für den Vorsitzenden Jürgen Meyer, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Vorstellung des reaktivierten Feuerwehrautos teilnehmen konnte. Meyer hatte die Idee, in den sozialen Medien für eine Sammelaktion zu werben.

Einen direkten Vergleich zwischen dem alten Schätzchen der Obenender Feuerwehr und dem heutigen, hochmodernen Einsatzleitwagen mag der Alterskamerad Hans-Martin Terveer nicht ziehen. "Zum einen kenne ich das neue Fahrzeug noch gar nicht und es waren auch ganz andere Zeiten", sagt der erfahrene Feuerwehrmann. Denn bereits einige Monate vor seinem 16. Lebensjahr trat er in den freiwilligen Dienst ein und ist inzwischen 60 Jahre dabei. "Die alten Zeiten waren schön und kommen nicht wieder", sagt er. Heute werde den Kameraden aufgrund der modernen Technik und des viel breiteren Einsatzgeschehens deutlich mehr abverlangt. Aber er sagt auch, dass eines damals wie heute die ehrenamtlichen Helfer verbinde: "Man muss für diese Sache brennen, sonst geht es nicht auf Dauer."

Link zum Online-Artikel der Ems-Zeitung

Die Kameraden der Altersabteilung mit dem Bulli. Foto: Jürgen Eden

Die Mitglieder des Fördervereins haben für die Sanierung des alten Bullis gesorgt. Foto: Jürgen Eden