Alarmübung der Stadtfeuerwehr - HÖB bot realistische Kulisse
Nicht schlecht staunten Anwohner der historisch-ökologischen Bildungsstätte am Dienstag abend: Dichter Rauch zog vom Gelände der „HÖB“ über das benachbarte Wohngebiet. Die Ursache war schnell ausgemacht: „Zum Glück nur eine Übung“, war ein häufig gehörter Satz in der Nachbarschaft. Die Papenburger Feuerwehr probte am Dienstagabend zusammen mit Einsatzkräten des Malteser Hilfsdienstes und der Polizei den Ernstfall: Weit über 100 Einsatzkräfte aller drei Papenburger Feuerwehren wurden gegen neunzehn Uhr alarmiert, ein Brand war im Bereich der Küche ausgebrochen, es befanden sich zum Zeitpunkt der Alarmierung noch Personen im weitläufigen Gebäude. Soweit das Übungsszenario.
Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, schwerer Schutzkleidung, Funkgeräten und anderem Rettungsgerät kämpften sich die Rettungsmannschaften durch das Gebäude. Um den eingesetzten Kräften eine möglichst realistische Situation zu simulieren, wurde die Sicht mit entsprechenden Blenden eingeschränkt, so sollte die starke Verrauchung des Gebäudes simuliert werden, es war nur ein mühsames Vortasten in Teilen des Gebäudes möglich. Gleichzeitig begannen die Einsatzkräfte vor dem Gebäude mit der Brandbekämpfung: Die Wasserversorgung musste aufgeabut werden, Schläuche mussten ausgerollt werden, bevor es hieß: „Wasser marsch!“. Bereits nach zwanzig Minuten waren alle als vermisst gemeldeten Personen im Gebäude aufgefunden worden und konnten in Sicherheit gebracht werden. Die weitere medizinische Versorgung wurde durch den Malteser Hilfsdienst vorgenommen, der mit seiner „Schnellen Einsatzgruppe“ und rund 20 Helfern vor Ort war.
Insbesondere das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug der Aschendorfer Feuerwehr wurde weiter gefordert: Ein simulierter Verkerhrsunfall hielt die Einsatzkräfte weiter in Schach, sodass keine Ruhe einkehrte während der Übung: An den Spillmansweg wurden Teile der alamierten Kräfte gerufen, um dort eine eingeklemmte Person aus einem verunfallten PKW mittels Rettungsschere und Plasmaschneider zu retten. Der neue Plasmaschneider der Aschendorfer Feuerwehr wurde benutzt, um ein Brückengeländer zu durchtrennen, welches sich im Unfallwagen verkeilt hatte. Blitzschnelle Reaktion der Einsatzleitung und spontane Entscheidungen waren so gefordert, auch hier konnten die Einsatzkräfte bereits nach kurzer Zeit „Person befreit“ vermelden, nicht zuletzt aufgrund des professionellen Umgangs mit dem Plasmaschneidgerät.
Voll des Lobes waren im Anschluss an die Übung insbesondere Stadtbrandmeister Josef Pieper und der Organisator des Szenarios, Jan Mammes, von der Ortsfeuerwehr Obenende. „Präzise und gekonnte Arbeitsabläufe, insbesondere auch zwischen den einzelnen Feuerwehren“ prägten den Übungsablauf, waren sich Pieper und Mammes im Anschluss einig. Auch Bürgermeister Jan-Peter Bechtluft zeigte sich beeindruckt: „Die freiwillige Arbeit der Feuerwehrleute sei unbezahlbar“, betonte Bechtluft im Anschluss.