Fahrer gestorben, Brücke zerstört: Auto brennt in Papenburg im Kanal aus
Ein Trümmerfeld hinterlassen hat ein Auto nach einem Unfall am Samstagmorgen in Papenburg: Eine Fußgängerbrücke ist am Splitting links eingebrochen, der Fahrer des Unfallfahrzeugs gestorben. Was bislang bekannt ist.
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind am Samstagmorgen zu einem Einsatz ans Obenende in Papenburg gerufen worden. Alarmiert worden war über die Rettungsleitstelle um 9.23 Uhr zu einer Explosion an den Splitting links. An der Einsatzstelle fanden die Rettungskräfte ein brennendes Auto, eine zerstörte Brücke und einen toten Menschen.
Unmittelbar angrenzend an die Von-Velen-Anlage bot sich den Helfern ein Trümmerfeld dar, wie Feuerwehrsprecher Michael Schütte berichtete. Ein Auto war nach ersten Ermittlungsstand der Polizei auf der Straße Splitting links unterwegs, als es laut Zeugenaussagen plötzlich beschleunigte. Demnach soll das Auto mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit stadtauswärts in Richtung Surwold gerast sein. Das Fahrzeug kam von der Straße ab, kollidierte mit der Brücke und landete im Kanal. Die Polizei teilte am Sonntag mit, dass der Fahrer die Kontrolle über sein Auto verloren habe. Warum, sei weiter unklar.
Fest steht, dass die kleine Fußgängerbrücke entlang der Straße "Splitting links" in Höhe der Von-Velen-Anlage unter der Last in Teilen einbrach. Das Auto fing Feuer, auch eine Explosion soll es gegeben haben. Es stand beinahe senkrecht im Kanal, wurde teils auseinandergerissen. Der Motorblock wurde in den Kanal geschleudert.
Der Fahrer ist bei dem Unfall gestorben. Es handelt sich nach Angaben der Polizei um einen 70-jährigen Mann aus Papenburg. Die Frage, ob der Unfall durch einen gesundheitlichen Notfall ausgelöst wurde, ist Teil der Ermittlungen.
Die Polizei sperrte den Bereich ab und sicherte Spuren. Noch keine Aussage treffen konnten die Ermittler am Samstagmittag zu der Frage, ob ein technischer Fehler zu der ungewöhnlichen Kombination von einem brennenden Auto im Wasser führenden Kanal geführt hat. Es werde in alle Richtungen ermittelt.
"Dass ein Fahrzeug in den Kanal fährt, das kommt häufiger vor und ist für uns Alltag", sagte Feuerwehrsprecher Schütte. "Dass sich ein Fahrzeug allerdings im Zuge dieses Unglücks entzündet und Feuer fängt, das ist äußerst ungewöhnlich und ist - soweit ich mich erinnern kann - auch noch nicht vorgekommen. Da können wir wahrscheinlich von einer Verkettung unglücklicher Umstände sprechen, dass dieses Fahrzeug im Kanal Feuer gefangen hat."
Eine größere Herausforderung als das Löschen des Fahrzeugs war laut Schütte die Bergung des Autos aus dem Kanal, in dem Wasser an dieser Stelle etwa 80 Zentimeter tief ist. Dafür war der Rüstwagen der Kreisfeuerwehr Leer angefordert worden, der über einen Kran verfügt. Mit diesem wurde das Fahrzeug geborgen. Das Wrack war im vorderen Bereich stark beschädigt und auch das Dach wurde eingedrückt.
Die Feuerwehr, die mit 40 Kräften im Einsatz war, band zudem in den Kanal gelaufenes Öl und Kraftstoff. Die zerstörte Brücke war etwa zehn Meter lang und zwei Meter breit. Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf schätzungsweise etwa 80.000 Euro. Nach Angaben der Beamten war die Feuerwehr mit 35 Einsatzkräften angerückt. Außerdem waren zwei Rettungswagen-Besatzungen, ein Notarzt und ein Notfallseelsorger vor Ort.
Der Heimatverein Papenbörger Hus sagte aufgrund des Unfalls sein für Sonntag, 17. August 2025, geplantes Sommerfest ab. Auf der Internetseite des Vereins teilten die Organisatoren am Samstag mit: "Aufgrund eines tragischen Unfalls in unmittelbarer Nähe der Von-Velen-Anlage müssen wir das für morgen Nachmittag geplante Konzert mit Sommerfest leider absagen. Die durch den Vorfall entstandenen Schäden lassen eine sichere Durchführung der Veranstaltung nicht zu. Darüber hinaus halten wir es aus Gründen der Pietät für nicht angemessen, in dieser Situation ein fröhliches Fest mit Rockmusik zu feiern. Wir bitten um Ihr Verständnis." Das Freilichtmuseum Von-Velen-Anlage ist nach dem Papenburger Stadtgründer Diedrich von Velen benannt.