Defibrillatoren retten Leben
Der plötzliche Herztod zählt in den Industrieländern zur häufigsten Todesursache. Für Deutschland gibt es bislang zur Schätzungen, wie viele Menschen dem plötzlichen Herztod jährlich erliegen. Forscher des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (DZHK) ermittelten in Niedersachsen über einen Zeitraum von acht Jahren eine gesicherte Zahl von 81 Todesfällen pro 100.000 Einwohner und Jahr, davon 29 Prozent im erwerbsfähigen Alter.
Auf ganz Deutschland hochgerechnet sind das etwa 65.000 Fälle und damit etwa 20 Prozent aller Herz-Kreislauf-Toten. Der Studie zufolge sterben die meisten ohne klar erkennbare Warnhinweise. Scheinbar ohne Anlass hört das Herz auf zu schlagen, heißt es in einer Mitteilung des DZHK.
Typischerweise läuft ein plötzlicher Herztod wie folgt ab:
- Die Betroffenen fallen um oder sinken in sich zusammen und reagieren weder auf Ansprache noch auf Berührung,
- sie haben keinen fühlbaren Puls;
- nach spätestens einer Minute kommt es zum Atemstillstand,
- die Pupillen sind erweitert,
- die Haut verfärbt sich (zuerst an Fingernägeln und Schleimhäuten) aschgrau;
- ohne Behandlung tritt der Sekundentod ein.
Droht ein plötzlicher Herztod, besteht neben der lebensverlängernden sofortigen Herz-Lungen-Wiederbelebung (d.h. Herzmassage und ggf. Atemspende) die einzig rettende Maßnahme in der sogenannten Defibrillation: Hierbei soll ein als Defibrillator (kurz: Defi) bezeichnetes Gerät das Herz über Elektroschocks dazu bringen, wieder normal zu schlagen. Dabei ist schnelles Handeln sehr wichtig, da ein Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach drei bis vier Minuten zu bleibenden Gehirnschäden führen kann. Der Sauerstoffmangel endet ohne frühzeitiges Eingreifen in 90 Prozent der Fälle tödlich.
Eine Übersicht, wo sich in der näheren Umgebung ein Defibrillator befindet, bietet das Defi-Kataster. Im Defi-Kataster ist auch verzeichnet, zu welchen Zeiten der Defibrillator öffentlich zugänglich ist.