Wieder Brand auf Schiffsneubau der Meyer Werft in Papenburg
Auf einem Schiffsneubau auf der Meyer Werft in Papenburg ist am Mittwochmorgen ein Brand ausgebrochen. Mittlerweile ist das Feuer gelöscht. Fünf Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art innerhalb weniger Wochen - und deutlich schwerwiegender als der erste.
Einer ersten Mitteilung der Polizei zufolge handelte es sich um ein "offenes Feuer" auf Deck 2 eines neuen Kreuzfahrtschiffes, das zu etwa Dreiviertel fertiggestellt sei. Werft-Sprecher Florian Feimann bestätigte unserer Redaktion, dass es sich hierbei um die im Bau befindliche "Odyssey of the Seas" handelt. Gemeldet worden ist der Brand um 9.13 Uhr.
Laut einer Pressemitteilung der Werft kam es zu einem Deckenbrand der Isolierung mit entsprechender Rauchentwicklung. Das Feuer breitete sich durch den heiß gewordenen Stahl auf zwei umliegende Kabinen aus.
Der Gefahrenbereich wurde evakuiert. Neben der Werkfeuerwehr waren die Feuerwehren der Stadt Papenburg aus Aschendorf, Obenende und Untenende zu dem Brand gerufen worden, ebenso Einsatzkräfte aus dem Landkreis Leer, weil weiteres Schlauchmaterial angefordert wurde. Auch Notärzte hielten sich bereit.
Laut Feimann mussten fünf Personen mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus gebracht werden. Außerhalb der Fertigungshallen war deutlicher Brandgeruch und leichter Rauch wahrnehmbar.
Michael Schütte, Pressesprecher der Papenburger Feuerwehren, berichtete, die Hitze im Innern der betroffenen Kabinen sei so stark gewesen, dass sich die darüber befindliche Decke nach oben gewölbt habe. Inzwischen sind die Löscharbeiten abgeschlossen. Gegen 15 Uhr konnten die städtischen Feuerwehren nach Schüttes Angaben wieder abrücken. Es laufen noch Belüftungsarbeiten. Die Brandursache ist noch unklar.
Erst vor gut vier Wochen, am 22. Mai 2020, war es zuletzt zu einem Brand auf demselben Schiffsneubau auf der Meyer Werft gekommen. Dabei war in einer Kabine ein Schwelbrand ausgebrochen. Etwa 100 Arbeiter mussten vorsorglich evakuiert werden. Die Schadenssumme soll etwa 40.000 Euro betragen haben. Der aktuelle Brand war nach Schüttes Einschätzung deutlich umfangreicher als der frühere.
Timo Milbrandt, Betriebsleiter der Tochterfirma Meyer Port 4, in die die Werksfeuerwehr kürzlich ausgegliedert wurde, zeigte sich in einer Pressemitteilung froh über die "exzellente" Zusammenarbeit der Werkfeuerwehr mit den Feuerwehren der Region: "Ich bedanke mich bei allen Einsatzkräften für die tatkräftige Unterstützung."
Die Arbeiten an Bord sollen im Laufe des morgigen Tages weitergehen.