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Mehr als 300 Einsatzkräfte bei Großbrand im Nordhafen

Kilometerweit war die Rauchsäule über dem Nordhafen am Donnerstagabend zu sehen: Ein Großbrand in einem Holz-Recycling-Betrieb führte vom frühen Abend bis zum Freitagmorgen dazu, dass mehr als 300 Kräfte aus der gesamten Region im Einsatz waren. Dabei mussten im Laufe der Nacht zehn Feuerwehrleute mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

In Brand geraten war ein großer Haufen Sperrgut mit Metallteilen, Kunststoff und Holz. "Wir waren zunächst davon ausgegangen, dass es sich nur um Holz handelt. Im Verlauf der Löscharbeiten konnten wir feststellen, dass sich auch anderer Sperrmüll darunter befand", erklärte Papenburgs Stadtbrandmeister am Freitagmorgen nach dem Einsatz.

"Zunächst sind alle Feuerwehren aus der Stadt Papenburg sowie aus Surwold, Dörpen, Völlen und Völlenerfehn zum Brand gerufen worden." Ebenfalls im Einsatz waren das THW sowie die Werkfeuerwehr der Meyer Werft. "So waren wir direkt nach der Alarmierung um kurz vor halb sechs am Donnerstagabend bereits mit gut 140 Leuten vor Ort", erklärt Pieper weiter.

Insbesondere die dichte Rauchentwicklung auf dem Gelände erschwerte die Arbeiten. "Wir haben den Brand sehr schnell unter Kontrolle gehabt. Aber die starke Rauchentwicklung hat über mehrere Stunden angedauert." Darum ist am frühen Abend auch noch die Feuerwehr Jemgum alarmiert worden, die mit einem Schaum-Löschroboter zur Einsatzstelle kam. "Damit konnten wir noch näher an die Brandherde heran", so der Stadtbrandmeister.

Blausäure in der Luft erschwerte Löscharbeiten

Erschwerend kam im Laufe des Abends hinzu, dass bei den Schadstoffmessungen in der Luft direkt beim Brand eine gefährliche Konzentration von Blausäure gemessen wurde. "Wir konnten also die weiteren Arbeiten am Einsatzort nur unter Atemschutz durchführen. Das ist für alle Kameraden immer sehr anstrengend."

Weil für die lange Dauer des Einsatzes nicht genügend Atemschutz-Geräteträger vor Ort waren, wurden um halb zehn am Abend auch noch weitere Feuerwehren aus dem südlichen Ostfriesland und dem nördlichen Emsland alarmiert. "Insgesamt hatten wir 314 Männer und Frauen von fast 20 Wehren im Einsatz", berichtet Pieper.

Eine Gefahr für die Bevölkerung hat allerdings zu keinem Zeitpunkt bestanden. "Wir haben natürlich auch Messungen der Luft im Stadtgebiet durchgeführt. Hier konnten wir keine Erhöhungen von Schadstoffen feststellen", sagt Josef Pieper.

Der Einsatz war dann am Freitagmorgen um halb sechs zu Ende. "Danach sind alle Kameradinnen und Kameraden mit den Fahrzeugen wieder eingerückt. Es war eine lange Nacht. Aber die Zusammenarbeit und die Kameradschaft der vielen Wehren aus der gesamten Region war wirklich beeindruckend", betont Stadtbrandmeister Josef Pieper.

Auch Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft fügt hinzu: "Ein solcher Großbrand ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Ich darf im Namen der Stadt Papenburg allen Feuerwehrleuten, Mitgliedern des THW, der Rettungsdienste und der Schnellen Einsatzgruppe der Malteser sowie der Polizei und der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Emsland sehr herzlich danken. Mit ihrem Können haben sie schlimmeres für unsere Stadt verhindert und das unter dem Einsatz ihrer Gesundheit. Den Kameradinnen und Kameraden, die noch ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, wünschen wir eine schnelle Genesung."

Mittlerweile konnten sieben der zehn Feuerwehrleute bereits wieder aus dem Krankenhaus nach Hause. Aktuell sind noch drei Feuerwehrleute zur Beobachtung im Papenburger Krankenhaus. "Wir gehen davon aus, dass auch diese Kameraden im Laufe des Tages wieder nach Hause können", sagt Stadtbrandmeister Pieper.

Zu einem Großbrand ist es Donnerstagabend im Industriegebiet im Nordhafen auf dem Gelände einer Holzrecycling-Firma gekommen. Dabei waren bis zum Freitagmorgen mehr als 300 Kräfte im Einsatz.