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500.000 Euro Schaden nach Feuer in Wohn- und Geschäftshaus

Auf etwa 500.000 Euro schätzt die Polizei den Schaden nach dem Feuer in einem Wohn- und Geschäftshaus in Aschendorf. Das Gebäude ist nach dem Brand am Samstagnachmittag vorerst unbewohnbar. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Was das Feuer ausgelöst hat, ist nach Angaben der Beamten auch einen Tag nach dem Brand, der einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungskräften und Polizei ausgelöst hat, noch unklar. Fest steht den Ermittlern zufolge bislang lediglich, dass das Feuer im Obergeschoss des Gebäudes ausbrach und sich über den gesamten Dachstuhl ausbreitete, der dadurch teilweise einstürzte.

Alle Bewohner, die zum Zeitpunkt des Brandes zuhause waren, konnten sich rechtzeitig ins Freie bringen. Mithilfe der Stadt Papenburg wurden sie in Ersatzunterkünften untergebracht. Das Gebäude mit sechs Wohnungen sowie Geschäftsräumen, darunter einer Allgemeinarztpraxis, ist laut Polizei vorerst unbewohnbar.

Schon von weitem ist eine dichte Rauchsäule zu sehen, die am Samstagnachmittag gegen 16.30 Uhr über der Aschendorfer Ortsmitte aufsteigt. In dem Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Poststraße/Molkereistraße ist ein Feuer ausgebrochen. "Vermutlich auf dem Balkon einer der Wohnungen im Obergeschoss", sagt der stellvertretende Ortsbrandmeister Thorsten Bögemann. Von dort aus hätten die Flammen auf das Gebäude übergegriffen.

Um 16.35 Uhr werden die Einsatzkräfte alarmiert. Als sie eintreffen, schlagen sichtbar Flammen aus dem Dachstuhl. Die Feuerwehrleute starten teils unter Atemschutz Löschangriffe von mehreren Seiten. Für die Aschendorfer Feuerwehr dürfte es eine der kürzesten Anfahrten ihrer Einsatzgeschichte sein. Das Gebäude steht direkt neben dem Feuerwehrhaus. Einen Teil der Löscharbeiten absolvieren sie von dessen Dach aus.

Schaulustigen, die von allen Seiten an den Brandherd strömen, schlägt zum Teil die Hitze aus dem Haus entgegen. Einige zücken ihre Mobiltelefone und machen Fotos.

Zur Unterstützung der Aschendorfer Feuerwehr rücken die Kameraden vom Unten- und Obenende an. Wegen der Größe des Gebäudes stößt später die Feuerwehr Dörpen mit einer zweiten Drehleiter hinzu. Auch Polizei und Rettungskräfte sind vor Ort. Letztere brauchen offenbar aber nicht einzugreifen.

Wie Bögemann berichtet, konnten alle Bewohner, die zum Zeitpunkt des Brandausbruchs zuhause waren, das Gebäude rechtzeitig verlassen. Die Allgemeinarztpraxis hat geschlossen. "Trotzdem haben wir das Gebäude zunächst nach weiteren Personen durchsucht. Das hat oberste Priorität", erklärt der stellvertretende Ortsbrandmeister. Nach derzeitigem Stand sei niemand verletzt, so Bögemann.

Ortsbrandmeister Mirco Krange leitet den Einsatz der schätzungsweise bis zu 90 Feuerwehrleute. Zwischenzeitlich quillt immer wieder dunkler Rauch aus dem Gebäude. Augenscheinlich fressen sich die Flammen durch das Obergeschoss. Gelegentlich ist ein lautes Knacken zu hören. Dachpfannen purzeln zu Boden und geben den Blick auf verkohltes Gerippe des Dachstuhls frei. Um besser an den Brandherd zu gelangen, bringen zwei Feuerwehrleute aus dem Korb der Drehleiter heraus Teile des Giebels gezielt zum Einsturz.

Ein Polizeibeamter ärgert sich derweil sichtlich über die Schaulustigen. "Gaffen ist teuer. Wer hier nichts zu suchen hat, zahlt!", rüffelt er einige. Daraufhin trollt sich ein Teil der Gaffer. Ein Mitarbeiter des Energieversorgers EWE schaltet die Strom- und Gaszufuhr ab. Erschöpft und mit zum Teil hochrotem Kopf hocken sich mehrere Feuerwehrleute auf den Bürgersteig. Wasserflaschen machen die Runde. Der Besitzer eines nahe gelegenen Restaurants schleppt eine Kiste mit Cola und Wasser heran. Die Getränke finden dankbare Abnehmer.

Der Ordnungsamtsleiter der Stadt Papenburg, Matthias Heyen, macht sich ein Bild von der Lage. Es müssen Übergangsunterkünfte für die Bewohner organisiert werden. Zwischenzeitlich dürfte nahezu das gesamte Gebäude von Löschwasser durchtränkt sein. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes sperren das Gebäude am Abend ringsherum ab. Die Polizei beschlagnahmt den Einsatzort.

Derweil setzt sich der Schaulustigen-Tourismus am Sonntag fort. Mehrere Radfahrer umkurven das Gebäude und richten neugierige Blicke gen Dachstuhl. Noch immer hängt der Geruch von Brandrauch in der Luft.

Link zum Online-Artikel der Ems-Zeitung

Foto: Gerd Schade

Foto: Gerd Schade

Foto: Gerd Schade